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Ruhetag. Am Morgen noch Regen. Später reißen die Wolken auf, die Sonne kommt heraus. Ich kann nun die
Wäsche waschen und versuchen meine Schuhe zu trocknen. Zu meiner amüsierten Überraschung erregt
meine Skistockwäscheleine immer wieder Bewunderung. Bin träge, faul und lese viel in meinem neuen
Buch, das hier zusammen mit dem Futter auf mich gewartet hat. Wie immer herrscht viel Betrieb in
Landmannalaugar, denn es gehört zum Pflichtprogramm eines jeden richtigen Islandurlaubers.
Wer ein halbwegs geländegängiges Fahrzeug nach Island gebracht hat, der kommt auch hierher.
Als traditioneller Ausgangspunkt des beliebten Laugavegur bringt der Hochlandbus auch die Trekker
und Rucksackfraktion hierher.
Am Nachmittag unterhalte ich mich mit Franzosen, die über Heršubreiš, Askja und die
Gęsavatnaleiš nach Nżidalur gewandert sind.
Cafe Fjallafang
Landmannalaugar
Die frisch aufgenommenen Vorräte für den letzten Abschnitt zum Geysir sortiert und umgepackt.
Abendessen gekocht und dann noch ein gemütliches Abendbad genommen.
Bin später im "Cafe Fjallafang", dem bekannten Coffeeshop-Bus in dem man das Nötigste, und auch
auch nicht so nötige Leckereien erstehen kann. Trinke dort gemütlich meinen Kaffee und komme mit
Dominik, einem Abiturienten aus Mannheim, und einem jungen Italiener ins Gespräch.
Der Italiener erzählt,
daß er nun bei Akureyri noch eine Trekkingtour machen will. Gut zwei Wochen später, als ich
wieder in München bin, lese ich von einem italienischen Wanderer der im Gebiet der Látrarströnd
vermißt wird. Er soll zuvor in Landmannalaugar gewesen sein. Später lese ich, daß die Suche
ergebnislos eingestellt wurde. Der Wanderer bleibt verschollen. Ist es der selbe, den ich hier
kurz traf? Seltsam, es ist der zweite traurige Fall, der nachträglich meine Erinnerung an diese Tage
in Landmannalaugar überschattet.
Das noch gute Wetter nutzend, besteige ich gemeinsam mit Dominik
den Bláhnjúkur. Während des Aufstieges bezieht sich der Himmel mehr und mehr. Wir sind gerade auf
dem Gipfel als der letzte Sonnenfleck verschwindet und es naß zu werden droht. Ein halbe Stunde
früher und es wäre perfekt gewesen um noch ein Panaorama aufzunehmen. In Landamnnalaugar scheine
ich nicht viel Glück zu haben. Im Schweinsgalopp jagen wir durch den feinen Schut den Weg hinunter
zur Gręnagil hinunter, wo uns der erste Regen erwischt. Meine Wäsche ist auf der Leine weniger naß
geworden als befürchtet.
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