17. Tag, Landmannalaugar

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Copyright © Dieter Graser

Samstag, 27. Juli 2002


Ruhetag. Am Morgen noch Regen. Später reißen die Wolken auf, die Sonne kommt heraus. Ich kann nun die Wäsche waschen und versuchen meine Schuhe zu trocknen. Zu meiner amüsierten Überraschung erregt meine Skistockwäscheleine immer wieder Bewunderung. Bin träge, faul und lese viel in meinem neuen Buch, das hier zusammen mit dem Futter auf mich gewartet hat. Wie immer herrscht viel Betrieb in Landmannalaugar, denn es gehört zum Pflichtprogramm eines jeden richtigen Islandurlaubers. Wer ein halbwegs geländegängiges Fahrzeug nach Island gebracht hat, der kommt auch hierher. Als traditioneller Ausgangspunkt des beliebten Laugavegur bringt der Hochlandbus auch die Trekker und Rucksackfraktion hierher. Am Nachmittag unterhalte ich mich mit Franzosen, die über Heršubreiš, Askja und die Gęsavatnaleiš nach Nżidalur gewandert sind.

Cafe Fjallafang
Bin später im "Cafe Fjallafang", dem bekannten Coffeeshop-Bus in dem man das Nötigste, und auch auch nicht so nötige Leckereien erstehen kann. Trinke dort gemütlich meinen Kaffee und komme mit Dominik, einem Abiturienten aus Mannheim, und einem jungen Italiener ins Gespräch. Der Italiener erzählt, daß er nun bei Akureyri noch eine Trekkingtour machen will. Gut zwei Wochen später, als ich wieder in München bin, lese ich von einem italienischen Wanderer der im Gebiet der Látrarströnd vermißt wird. Er soll zuvor in Landmannalaugar gewesen sein. Später lese ich, daß die Suche ergebnislos eingestellt wurde. Der Wanderer bleibt verschollen. Ist es der selbe, den ich hier kurz traf? Seltsam, es ist der zweite traurige Fall, der nachträglich meine Erinnerung an diese Tage in Landmannalaugar überschattet.

Landmannalaugar
Das noch gute Wetter nutzend, besteige ich gemeinsam mit Dominik den Bláhnjúkur. Während des Aufstieges bezieht sich der Himmel mehr und mehr. Wir sind gerade auf dem Gipfel als der letzte Sonnenfleck verschwindet und es naß zu werden droht. Ein halbe Stunde früher und es wäre perfekt gewesen um noch ein Panaorama aufzunehmen. In Landamnnalaugar scheine ich nicht viel Glück zu haben. Im Schweinsgalopp jagen wir durch den feinen Schut den Weg hinunter zur Gręnagil hinunter, wo uns der erste Regen erwischt. Meine Wäsche ist auf der Leine weniger naß geworden als befürchtet.

Die frisch aufgenommenen Vorräte für den letzten Abschnitt zum Geysir sortiert und umgepackt. Abendessen gekocht und dann noch ein gemütliches Abendbad genommen.


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