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Nachts weiter Regen. Um 6:00 Uhr nur noch leichtes Nieseln, das sich jedoch während des Früstücks erneut zu Dauerregen
verstärkt. Der Berg gegenüber steckt in tiefen, naßen Wolken. Alles ist Grau in Grau. Ich werde erst mal abwarten.
Weitergeschlafen und gelesen. Zu Mittag einen Müsliriegel und Tee - wer nicht wandert bekommt auch nur das nötigste zu
Futtern - spartanische Zeiten. Nachmittags unverändert Regen. Daher das selbe Programm: Schlafen, Lesen.
Laki
Erst gegen 17:00 Uhr läßt der Regen etwas nach. In einer Regenpause gehe ich nach draußen zum Wasser holen und mache ein
paar Schritte in die Umgebung. Es sieht nicht mehr ganz so trostlos aus. Zum Abendessen eine Tütensuppe angereichert mit
etwas Spaghetti und dazu eine Scheibe Brot. Wieder weitergelesen. Irgendwie ist es heller geworden und der Regen hat aufgehört.
Tatsächlich hat sich die Wolkendecke etwas gehoben und aufgelockert. Es ist gegen 20:00 Uhr und ich mache mich zu einem
Photospaziergang auf. Auf der nahen Piste nähert sich, trotz der späten Stunde, noch ein Fahrzeug. Ich nehme die Gelegenheit
wahr und verschaffe mir eine Mitfahrgelegenheit zum Laki Parkplatz. Im Wagen sind drei Deutsche, die es offensichtlich sehr
eilig haben.
Der Gipfel des Laki ist immer noch in Wolken verborgen und so wird nichts aus dem erhofften Rundblick. Nach spätestens
10 Minuten donnern sie weiter und ich bin wieder allein. Ich gehe noch auf den höchsten Punkt der Stórasker und habe von dort
aus wenigstens einen herrlichen Blick auf die Fögrufjöll, Síðujökull und die Lakagígar. Für Photos sind die Lichtverhältnisse
allerdings etwas schwierig.
Laki
Gehe nach einer guten Stunde wieder langsam zurück zum Zelt, wasche mich noch im Bach und schreibe dann bei einer Tasse
Tee an den Aufzeichnungen. Es ist 22:45 Uhr. Ich haben einen ungeplanten Ruhetag einlegen müssen, aber ich hoffe, daß es
morgen weiter geht. Bis hierher war es erst der Auftakt, zum Einlaufen und Eingewöhnen. Nun beginnt der anspruchvolle Teil
der Tour. Keine Wege, schwere Furten, zwei Gletscher und ein hoher Berg. Keine Tagesetappe ohne Fragezeichen vor Hindernissen
die den Abbruch der Tour erzwingen können. Da schadet so ein Ruhetag zum Kraftholen nicht.