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Am Anfang einer neuen Routenplanung ist immer eine grobe Idee, eine ganz ungefähre Linie. Schon
lange reizte mich einmal nicht von Süd nach Nord das Hochland zu durchqueren sondern quer zu
meinen bisherigen Routen zu wandern. Zudem wollte ich das Fjallabak Gebiet einmal intensiver und
etwas abseits der üblichen Wege besuchen. Die große Linie war: Fjallabak - Landmannaleið - Línuvegur.
Die Route sollte von den Lakikratern zum Langisjór gehen und über den immer populärer
werdenden Strútsstígur führen.
Aber wie zum Sveinstindur am Südwestende des Langisjórs kommen?
Lange hatte ich erwogen die Skaftá bei der Sveinstindur Hütte mittels der dort vorhandenen
"Seilbahn" zu queren. Nach meinen Informationen war die Transportgondel aber leider auf
der falschen Flußseite angeschraubt und so habe ich auf einen Drahtseilakt verzichtet.
Die Alternative war die Zuflüsse der Skaftá über die Gletscherzungen von Siðujökull,
Skaftárjökull und Tunnaárjökull zu umgehen. Eine ähnliche Taktik habe ich schon letztes Jahr in
des Þjórsárver mit der Querung des Múlajökull angewandt. Aber auch hier gab es eine Reihe von
Unbekannten, die kritisch für den Verlauf der ganzen Tour sein konnten.
Route
Vier Tage vor meinem Abflug nach Island brach die Skaftá in einem sogenannten Skaftárhlaup aus.
Unter dem Eis des Vatnajökull stauen sich über geothermisch aktiven Punkten zwei subglaziale
Seen auf, die etwa alle zwei Jahre auszubrechen pflegen und als mächtige Hochwasserwellen die
Skaftá überfluten. Am zweiten Tag des Skaftárhlaup mußte ein Meßtrupp per Hubschrauber aus
dem Gebiet evakuiert werden, da mit dem Hochwasser auch gashaltige Sedimente freigestezt wurden.
Damit waren meine Pläne
erst mal geplatzt, da auch nicht sicher war, wie sich der Gletscherlauf auf die Oberfläche
des Eises, das ich ja queren wollte, ausgewirkt hat. Meinen Plan den Langisjór zu besuchen
hatte ich aber noch nicht aufgegeben. Ein paar E-Mails gingen zwischen München und Island hin
und her. Schließlich habe ich mir über meinen alten Bekannten Jósef eine Mitfahrgelegenheit zur
Sveinstindurhütte organisiert
und wollte den Langisjór von seinem Südwestende aus erkunden. Dafür hatte ich nun eine knappe
Woche Zeit.
Der Abschnitt von der Hütte Hvanngil nach Landmannalaugar, führte dann über den bekannten Laugavegur.
Der Landmannaleið ist alter Weg und nun eine relativ viel vielbefahren Piste nach
Landmannalaugar und die logische
Verbindung nach Westen. Der Línuvegur angelegt als Piste zum Bau und zur Wartung einer
Hochspannugsleitung ist weniger befahren hat aber seinen eigenen etwas prosaischen Charakter.
Beide Wege bieten keine Orientierungschwierigkeiten
Ich möchte mich hier besonders bei Jósef Holmjarn bedanken, der mir mit vielen Tips, Informationen
und tatkräftig bei der Anreise zum Langisjór geholfen hat. "Takk fyrir" auch an Kristinn Einarsson
und seinen Kollegen Ægir vom Hydrological Service der Orkustofnun für den Lift und ihre Hilfe.
Vom Vatnajökull über Langisjór, Strútsstígur, Landmannaleið und Línuvegur zum Geysir
Mein erster Plan war von Kirkjubærarklaustur, über die Laki Krater zum Südwestrand des
Vatnajökull und dann einen Tag über
das Eis des Siðujökull und Skaftárjökull zum Nordostende des Langisjór. Dann über die Förufjöll
zum Südwestende des Sees wo bei der Hütte am Sveinstindur ein neuer Wanderweg, den der
Wanderverein Útivíst eingerichtet hat, beginnt. Von dort zur Eldgjá die Fjallabakpiste kreuzend
zur Strútslaug. Dann über den Maelifellssandur zu Hütte Hvanngil zum Anschluß an den Laugarvegur
nach Landmannalaugar und über den Landmannaleid nach Búrfell an der Þjórsá nach
Stöng. Dem Línuvegur folgend schließlich zum Gullfoss und zum Geysir. Die ganze Tour war auf
gut drei Wochen angesetzt.
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