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16. Tag, Lambafellsver - Skútaver

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Copyright © Dieter Graser

Montag, 23. Juli 2001


Reitweg
Himmel bedeckt, kaum Wind und mild. Start um 8:10 Uhr. Erst einen Kilometer durch nasse Sumpfwiesen, dann um den Lambafell herum nach Westen, Richtung Hvítárvatn. Eine gute Stunde später bin ich an der Hvítá-Brücke. Ich klinke mich auf der Piste ein und auf geht's nach Norden. Für die nächsten 25 km werde ich auf der Kjölur-Piste bleiben. Nicht sonderlich attraktiv, aber es garantiert gutes Vorankommen.

Es herrschscht wenig Verkehr und ich kann meist ungestört vor mich hintrotten. Langsam überholt mich ein Geländewagen mit schweizer Nummernschild. Der Fahrer hält an und frägt mich sichtlich besorgt, ob alles in Ordnung wäre - danke, bestens! Weiter durch vegatationslose Grundmoränenlandschaft in die einzelne große Findlinge eingestreut sind. Etwa 3 km westlich von mir müßte die Hütte Hvítárnes liegegn. Bedauere, daß der Umweg dorthin nicht ohne einen zusätzlichen Tag in die Planung dieser Route einzubeziehen war.

Hütte Árbušir
Gegen 12:00 Uhr erreiche ich die zwischen Piste und der Svartá gelegene Hütte Árbušir. Ein neuer Bau mit großem Parkplatz, separatem Waschhaus und 4 Toiletten. Die Hütte wird im Sommer von Reitergruppen und im Winter vom "Allradclub 4x4" benutzt. Mache vor der Hütte auf einem Stein sitzend gerade Mittagspause als ein Wesen herausstiefelt, den Zahnstocher in den anderen Mundwinkel schiebt, "daginn" knurrt und schwer Richtung Waschhaus schreitet. Wenn ich nicht schon Elfen begenet wäre, ich hätte allen Grund zu zweifeln, daß es welche gibt - aber Elfen tragen keine Reithosen, zumindest keine mit dieser Bundweite. Feigling, der ich bin, verzichte ich auf eine Hütteninspektion. Die Mücken machen mir den Aufenthalt eh unleidlich und so nehme ich noch die Koordinaten, mache ein Photo für die Hüttenliste und trolle ich mich wieder.

Am frühen Nachmittag jetzt deutlich mehr Verkehr. Meist wird gegrüßt. Busgäste winken und mache deuten sogar Beifall für den Fußgänger an (tiefe Verbeugung meinerseits, danke, danke!). Leichter Regen setzt ein und der Wind dreht auffrischend von West auf Nordwest. Endlich sind die die Mücken vertrieben, aber in der Mittagspause muß wieder mal eine zugebissen haben - habe eine dicke Beule in der linken Kniekehle - Scheißviecher! Gegen 15:00 Uhr erreiche ich den grünen Flecken Skútaver. Etwa 200 Meter östlich, unterhalb der Piste baue ich mein Zelt auf einem ebenen Platz auf. Wasser gibt es noch weiter unten in einem kleinen Tälchen. Das Bächlein bringt weniger als einen Liter pro Sekunde aber besser als aus dem nahen, aber trüben Jökulkvísl. Ein Schlummer kommt heute nicht zustande. Stattdessen frühes Abendessen: Indonesischer Reistopf. Danach an den Aufzeichnungen. Der Wind hat zugenommen und es ist deutlich kälter geworden.


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